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La Traviata: Inhalt der Oper von Giuseppe Verdi

Die Oper La Traviata von Giuseppe Verdi gehört zu den meistgespielten Werken der Opernliteratur. Sie erzählt die tragische Liebesgeschichte der Pariser Kurtisane Violetta Valery und des jungen Alfred Germont – eine Handlung voller Leidenschaft, Opferbereitschaft und gesellschaftlicher Zwänge. Hier finden Sie Inhalt, Zusammenfassung und Handlung der Oper in drei Akten – klar strukturiert und leicht verständlich.
Die Oper La Traviata von Giuseppe Verdi gehört zu den meistgespielten Werken der Opernliteratur. Sie erzählt die tragische Liebesgeschichte der Pariser Kurtisane Violetta Valery und des jungen Alfred Germont – eine Handlung voller Leidenschaft, Opferbereitschaft und gesellschaftlicher Zwänge. Hier finden Sie Inhalt, Zusammenfassung und Handlung der Oper in drei Akten – klar strukturiert und leicht verständlich.
Eine kranke, verzweifelte Liebende: „La Traviata“
Originaltitel: La Traviata
Gattung: Oper in drei Akten
Komponist
Giuseppe Verdi
Text
Dichtung von Francesco Maria Piave
Uraufführung: 6. März 1853, Teatro La Fenice, Venedig
Hauptfiguren
- Violetta Valery (Sopran)
- Flora Bervoix (Mezzosopran)
- Annina, Freundin von Violetta (Mezzosopran)
- Alfred Germont (Tenor, auf italienisch ist es "Alfredo")
- Giorgio Germont, Alfreds Vater (Bariton)
Kleinere Partien
- Gaston, Vicomte de Létorières (Tenor)
- Baron Douphol (Bariton)
- Marquis d’Obigny (Bass)
- Doktor Grenvil (Bass)
- Giuseppe, Violettas Diener (Tenor)
Chor
Freunde und Freundinnen von Violetta und Flora; Stierkämpfer, Pikadore, Zigeunerinnen.
Ort und Zeit
Paris und Umgebung; 1830er Jahre.
Dauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten (ohne Pausen; je nach Aufführung variierend)
Handlung und Inhalt von „La Traviata“
1. Akt – Begegnung und Verlockung
Die Handlung der Oper La Traviata dreht sich um Violetta Valery, eine attraktive und beliebte Frau im lebhaften Paris der 1830iger Jahre. Die Oper beginnt mit einem der aufwändigen Feste von Violetta. Neuling Alfred Germont wird von der Gastgeberin aufgefordert, einen Trinkspruch zu geben. Er singt ein Loblied auf die Liebe, kann Violetta damit aber zunächst nicht sonderlich beeindrucken. Sie empfindet ihr größtes Glück im Genuss und anderen einfachen Freuden des Lebens.
Die Gesellschaft geht, kurz darauf hat Violetta einen Schwächeanfall. Alfred ist besorgt und erklärt ihr spontan seine Liebe. Violetta ist gerührt und sehnt sich nach einer besseren Welt mit Alfred, fern von der oberflächlichen Pariser Gesellschaft.
Er fragt, wann er wiederkommen dürfe und Violetta schenkt ihm daraufhin ihre Lieblingsblume, eine Kamelie. Wenn diese verwelkt sei, solle Alfred wiederkommen. Er geht und Violetta versucht allein, ihre widersprüchlichen Empfindungen zu verstehen. Sie fragt sich, ob sie ihr Pariser Leben verlassen kann, um mit Alfred in eine bessere Welt zu gehen.
2. Akt – Opfer und Demütigung
Violetta und Alfred sind ein Paar geworden und verbringen eine glückliche Zeit auf dem Land bei Paris. Die Dienerin Annina sagt Alfred, dass Violetta Wertsachen verkaufen müsse, um das Landleben weiter zu finanzieren. Alfred geht schnell nach Paris, um selbst Geld aufzutreiben.
Der Vater von Alfred, Georg Germont, stellt sich während Alfreds Abwesenheit bei Violetta auf dem Landsitz vor. Eindringlich verlangt er das Ende der Liebschaft. Der Bräutigam von Alfreds Schwester drohe, die Verlobung zu lösen, falls Alfred nicht nach Paris zurückkehre (Duett: „Gott schenkte eine Tochter mir“). Violetta entschließt sich, für das Lebensglück einer anderen ihr eigenes zu opfern. Sie schreibt Alfred, dass sie sich trennen wolle und verlässt das Landgut.
Alfred kommt zurück und wird rasend eifersüchtig, als er von Violettas Absichten erfährt. Sein Vater ermahnt ihn, wieder zur Familie zurück zu kommen, um dort einen Ausgleich für den Verlust seiner Liebe zu finden (Arie: „Hat dein heimatliches Land“). Kopflos stürmt Alfred davon und fährt nach Paris, um auf ein Fest bei Violettas Freundin Flora zu gehen.
Auf Floras Fest kann Alfred Violetta nicht finden und beteiligt sich erfolgreich an Glücksspielen. Violetta kommt bald in Begleitung eines früheren Freundes, des Barons Douphal. Alfred ignoriert sie zunächst, sucht aber die verbale Konfrontation mit dem Baron. Kurz darauf können Alfred und Violetta alleine miteinander sprechen. Violetta sagt unter größter Anstrengung, sie liebe Douphal, was Alfred sehr wütend macht. Er ruft die anwesenden Gäste in den Saal und beschimpft Violetta als Dirne, bei der er für die gemeinsame Zeit bezahlen wolle. Er demütigt sie vor allen und wirft ihr das gewonnene Geld vor die Füße. Vater Germont kommt auf das Fest und rügt den Sohn wegen seiner Unbeherrschtheit. Alfred bereut das Geschehene und Violetta versichert ihm nochmals ihre innigste Liebe (Oktett mit Chor).
3. Akt – Abschied und Tod
Violetta wird wegen ihrer unheilbaren Schwindsucht immer schwächer und Doktor Grenvil sagt, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben habe. Von draußen hört man den Karneval und Violetta bereitet sich auf den Abschied vom Leben vor (Arie „Lebt wohl jetzt, ihr Geschmeide, die einst ich getragen“). Der vom Vater mit der ganzen Wahrheit betraute Alfred kommt und bittet Violetta um Verzeihung (Duett „O lass uns fliehen aus diesen Räumen“). Die Todkranke kommt nochmals kurz zu neuer Kraft, aber das Ende naht. Violetta stirbt, Vater Germont erkennt zu spät die Folgen seiner Einmischung und bleibt mit Alfred in Reue und Verzweiflung zurück.
Entstehung und Vorlage von "La Traviata"
Von "La Dame aux camélias" zur Oper
Die Oper „Rigoletto“ im März 1851 war für Giuseppe Verdi ein großer Erfolg. Bereits im Mai 1852 unterzeichnete er für die Komposition einer neuen Oper für das Teatro La Fenice in Venedig. Der Stoff war bei der Vezeichnung des Vertrages noch nicht festgelegt.
In Paris sah Verdi im Frühjahr 1852 das Drama „La Dame aux camélias“. Im Oktober entschied er sich für die Kameliendame als Opernvorlage. Die Oper „La Traviata“ beruht also auf dem Drama die „Kameliendame“.
Kompositionszeit der Oper "La Traviata"
Verdi komponierte die Oper von Januar bis März 1853. Verdis Wunsch, die Oper in der Gegenwart spielen zu lassen, ging bei der Zensur nicht durch. Es wurde erwartet, dass die Handlung ins frühe 18. Jahrhundert verlegt wird!
Uraufführung und Erfolg
Premiere in Venedig - ein Fiasko?
Am 6. März 1853 fand die Uraufführung statt. Sie war nach Verdis eigenen Aussagen ein Fiasko. Das Gerücht von der „zu dicken“ Sängerin stimmt nicht, ihre Leistung vor allem im ersten Akt, wurde sehr gelobt. Die Sängerin der Uraufführung war Fanny Salvini Donatelli.
Ab 1854 war La Traviata erfolgreich
Verdi konnte durchsetzen, dass die zweite Einstudierung unter seiner Leitung stattfinden sollte. Sie fand am Teatro San Benedetto in Venedig statt. Regie führte Francesco Maria Piave, der auch den Text für „La Traviata“ geschrieben hatte. Die Aufführung im Mai 1854 wurde ein Triumph. Anschließend eroberte sich die Oper „La Traviata“ eine erstklassige Stellung im Repertoire, die sie bis heute gehalten hat.