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Diana Damrau in Gala-Konzert mit der Musik von Giacomo Meyerbeer in Berlin

Geschrieben von Alexander Hildebrand am .
Foto © Bettina Stöß im Auftrag de Deutschen Oper

Diana Damrau, eine der gefragtesten Sängerinnen auf internationalen Bühnen, überzeugte als Meyerbeer-Kennerin in einem Gala-Konzert in Berlin…

Diana Damrau, eine der gefragtesten Sängerinnen auf internationalen Bühnen, überzeugte als Meyerbeer-Kennerin in einem Gala-Konzert in Berlin…

 

Diana Damrau im ersten Teil des Gala-Abends (Bild: Bettina Stöß im Auftrag der Deutschen Oper Berlin)
Diana Damrau  und das Orchester der Deutschen Oper Berlin (Bild: Bettina Stöß im Auftrag der Deutschen Oper Berlin)
Diana Damrau im zweiten Teil des Gala-Abends (Bild: Bettina Stöß im Auftrag der Deutschen Oper Berlin)
Diana Damrau  (Bild: Bettina Stöß im Auftrag der Deutschen Oper Berlin)
Diana Damrau  (Bild: Bettina Stöß im Auftrag der Deutschen Oper Berlin)
Diana Damrau  (Bild: Bettina Stöß im Auftrag der Deutschen Oper Berlin)

 In einem Gala-Konzert in der Deutschen Oper Berlin spannt die Sopranistin Diana Damrau einen Bogen über ein halbes Jahrhundert Operngeschichte. Sie präsentiert sich als Kennerin und Liebhaberin der Opern von Giacomo Meyerbeer. An diesem interessanten Abend waren Ausschnitte von den frühen, noch im Stil Rossinis gehaltenen Opern „Emma die Resburgo“ bis zu den Spätwerken „Dinorah“ und „Vasco da Gama“ zu hören. In einem freundlichen Gruß im Programmheft erläutert Damrau, wie begeistert sie von Meyerbeer ist: „…von der Vielfältigkeit seines Könnens, was die Behandlung der Stimme angeht, seinen Orchesterfarben, seinem theatralen Instinkt, dem kraftvollen und facettenreichen Ausdruck der Gefühle, seinen herrlichen Melodien“. Kurz gesagt schließen sich nach diesem Abend das lockere, gut gelaunte Publikum und wir uns dieser guten Meinung über Meyerbeer an.

So beginnt der Abend mit großen Erwartungen, aber bereits die Rossini-Ouvertüre zu „Semiramide“ flimmert und leuchtet in allen erdenklichen Farben Italiens. Schnell wird klar, dass Damrau mit Francesco Ivan Ciampa am Pult einen idealen Partner für dieses Programm gefunden hat. Und ganz offensichtlich wird auch, dass das Orchester der Deutschen Oper Berlin an diesem Abend bereitwillig einen mehr als luxuriösen Klang herbeizaubert – und zwar vom ersten bis zum letzten Ton! Rund erscheint auch, dass Damrau dieses Konzert während eines drei Jahre andauernden Meyerbeer-Zyklusses an der Deutschen Oper Berlin singt. „Vasco de Gama“ lief im Jahre 2015, „Les Hugenots“ kam 2016 heraus und noch dieses Jahr, im November 2017 wird „Le Prophète“ Premiere Feiern.

Die Kavatine des Urbain aus „Les Hugenots“ ist zunächst ein freundlicher Gruß („Salut!“) der Sopranistin an das Publikum. Mit der Arie der Dinorah aus „Dinorah ou le Pardon de Ploermel“ gelingt ihr kurz darauf ein witziges, teils getanztes Ständchen. Die Ouvertüre von „Rienzi“ von Richard Wagner ist anschließend ein romantischer Akzent, in dem der vielgepriesene, volle Wagner-Klang des Orchesters der Deutschen Oper besonders schön hervortritt. Zum Schluss des ersten Teils fällt in der Kavatine der Isabella aus „Robert le Diable“ besonders positiv auf, wie schön der Klang von Diana Damraus Stimme mal zur Harfe, mal zur Oboe passt.

Überhaupt, ihre Stimme! Zunächst sei gesagt, dass die etwas beliebig daherkommende Biografie im Programmheft erstaunlich wenig zu den Aufführungen der Sängerin vor Berliner Publikum zu sagen weiß. Immerhin wird sie aber ihr Rollendebüt als Marguérite in „Faust“ an der Deutschen Oper Berlin im Juni 2018 geben, außerdem sind zwei konzertante Aufführungen von „Maria Stuarda“ Ende Mail 2018 geplant. Interessant, dass nochmals die legendäre Geschichte erwähnt wird, dass Damrau in einer Serie der Zauberflöte in der Metropolitan Opera New York sowohl die Pamina, als auch die Königin der Nacht gesungen hat.

Damit erkennen wir schließlich den interessantesten Punkt der reifen Sopranstimme der Sängerin: Sie weiß sogar innerhalb eines Abends den musikalischen Charakter eines lyrischen Soprans, einer Soubrette und eines dramatischen Soprans zum Erklingen zu bringen.

Ihre Vielseitigkeit stellt sie schließlich im zweiten Teil auch in der Arie der Emma aus „Emma di Resburo“ unter Beweis. Die Kavatine der Therese aus aus der Oper „Ein Feldlager in Schlesien“, sogar 1844 für die königliche Oper in Berlin komponiert, ist das einzige auf Deutsch gesungene Stück des Abends. Hier bringt Diana Damrau Trauer und Verzweiflung der Figur besonders gut zum Ausdruck.

So ist die Sängerin der Star des Abends, aber das vielseitige Orchester agiert unter der Leitung von Maestro Ciampa auf Augenhöhe. Da in der Kunst ja schließlich oft das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, ist dies alles in allem ein besonders schönes Gala-Konzert, das die bayerische Künstlerin mit einer Signierstunde für Opernfans im Foyer abrundet.

Gala-Konzert am 19. Mai 2017.
Deutsche Oper Berlin
Berlin, Deutschland

Solistin: Diana Damrau

Mit Abigail Levis, Adriana Ferfecka, Meechot Marrero im Ensembleteil der Arie der Marguerite de Valois aus "Les Hugenots". 

 

Musikalische Leitung: Francesco Ivan Ciampa

Damenchor und Orchester der Deutschen Oper Berlin

 


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