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La Cenerentola (Oper)

Geschrieben von Alexander Hildebrand am .
Deutsche Oper am Rhein © Hans Jörg Michel

In der Oper "La Cenerentola" wird das Märchen "Aschenputtel" erzählt. In diesem Artikel sind Handlung und Inhalt von "La Cenerentola" erläutert. 

In der Oper "La Cenerentola" wird das Märchen "Aschenputtel" erzählt. In diesem Artikel sind Handlung und Inhalt von "La Cenerentola" erläutert. 

La Cenerentola - Handlung und Inhalt

Dramma giocoso in zwei Akten.


Originaltitel
La Cenetentola, ossia la bontá in trionfo („Aschenputtel, oder der Triumph des Guten“)


Komponist: Gioachino Rossini.
Libretto (Italienisch) Jacopo Ferreti auf literarischer Grundlage des Märchens „Cendrillon“ aus der Sammlung nach Charles Perrault.
Uraufführung am 25. Januar 1817, Teatro Valle in Rom.


Hauptfiguren
Don Ramiro, Prinz von Salerno (Tenor)
Dandini, sein Diener (Bass)
Don Magnifico, Baron von Montefiascone (Bassbariton)
Angelina, genannt Cenerentola, Stieftochter Don Magnificos (Mezzosopran)


Nebenfiguren
Clorinda, Tochter Don Magnificos (Sopran)
Tisbe, Tochter Don Magnificos (Mezzosopran)
Alidoro, Philosoph und Lehrer Don Ramiros (Bass)

Chor
Höflinge des Prinzen.

Ort und Zeit
Italien im späten 18. / frühen 19. Jahrhundert: Im heruntergekommenen Schloss Don Magnificos. Am Hof des Prinzen.

Gliederung
Ouvertüre, Temporale im 2. Akt und (je nach Zählweise!) 21 bzw. 33 Musiknummern, die durch secco-Rezitative verbunden sind.

Cenerentola, 1. Akt

Die Handlung von "La Cenerentola" spielt zunächst in einem heruntergekommenen Schloss von  Don Magnifico. Wir sehen Clorinda und Tisbe, die sich  schön machen; sie lachen Cenerentola aus, die ein sehnsüchtiges Lied über die Heirat eines Prinzen mit einem einfachen Mädchen singt. Plötzlich erscheint Alidoro, als armer Bettler verkleidet, um im Auftrag des Prinzen den Charakter der anwesenden Damen zu prüfen. Einzig Cenerentola besteht die geheime Prüfung, indem sie dem vermeintlichen Bettler mitfühlend Kaffee und Brot anbietet. Erzürnt über diese Geste Clorinda und Tisbe schon auf Cenerentola einschlagen, doch vorher erscheinen einige Gesandte des Prinzen. Sie verkünden, dass der Prinz einen Ball veranstaltet, auf dem er die Schönste des Landes zu seiner Frau erwählen möchte. Von dieser Meldung aufgebracht, streiten sich die Stiefschwestern um den Titel der Schönsten im Hause und wecken damit ihren Vater, der just von einer glänzenden Zukunft geträumt hat. Sie erzählen ihm von der Einladung zum Ball. Währenddessen betritt Don Ramiro im Kostüm seines Dieners das Schloss Don Magnificos und stößt sofort auf Cenerentola. Unverzüglich gerät er über ihre Anmut ins Schwärmen.
Don Ramiros Diener, Dandini, erscheint im Gewand seines Prinzen, um die Stiefschwestern auf „sein“ Schloss zu führen; Cenerentola fleht Don Magnifico an, wenigstens für eine Stunde mit auf das Schloss zu kommen. Don Magnifico lehnt entrüstet ab und Cenerentola kann nur durch einen Auftritt von Alidoro gerettet werden, der in einem dicken Buch den Nachweis erbringt, dass im Hause Don Magnificos drei Töchter leben. Alle bis auf Alidoro und Cenerentola verlassen den Raum und brechen zum Schloss des Prinzen auf. Unter vier Augen wird Cenerentola von Alidoro mit einem bezaubernden Kleid ausgestattet.
Im Schloss des Prinzen verschwindet Don Magnifico zuerst im royalen Weinkeller, während Don Ramiro seinen Diener Dandini beautragt, die Gäste genau unter die Lupe zu nehmen. Wenig später lässt sich Don Ramiro von Dandini dessen Eindrücke von den Schwestern schildern. Das Urteil ist vernichtend: Dandini lässt kein gutes Haar an den aufdringlichen, eitlen und frechen Schwestern. Don Ramiro wundert sich, schließlich versprach ihm Alidoro unter den Schwestern seine zukünftige Braut zu finden.
Alidoro meldet das Erscheinen einer wunderschön gekleideten Frau: Es ist Cenerentola, die keiner der Anwesenden ohne ihre dreckigen Lumpen erkennen kann. Trotzdem sind alle schlagartig sprachlos ob ihrer Schönheit. Perplex und wie verzaubert begeben sich alle zum Festmal an die gedeckte Tafel.

2. Akt von La Cenerentola

Kurz vor der Abreise zurück ins Hause Don Magnificos mahnt dieser seine Töchter, ihn nach ihrem Aufstieg in die Kreise des Prinzen nicht zu vergessen und malt sich ein luxuriöses Leben aus. Mittlerweile macht Dandini im Aufzug des Prinzen Cenerentola den Hof. Diese weist ihn aber vorsichtig zurück und gesteht, den bescheidenen Diener des Prinzen, also Don Ramiro zu lieben. Don Ramiro, der dieses Geständnis aus dem Hintergrund belauscht hat, tritt hervor und macht ihr einen Antrag. Cenerentola antwortet, indem sie ihm einen ihrer Armreife übergibt: Er soll sie suchen und anhand des Armreifes wiedererkennen. Wenn er sie gefunden habe und dann immer noch liebe, steht der Hochzeit nichts mehr im Weg. Don Ramiro schwört, Cenerentola wieder zu finden. Unterdessen drängt Don Magnifico den vermeintlichen Prinzen Dandini, seine Entscheidung bald bekannt zu geben. Doch dieser legt seine Maskerade ab und beeindruckt den alten Grafen mit seiner wahren Identität.
Zurück im alten Schloss Don Magnificos besingt Cenerentola ihre Liebe zum Prinzen. Später zieht ein heftiges Gewitter auf, aufgrund dessen die Kutsches des Prinzen verunfallt und dieser im Hause Don Magnificos Schutz sucht. Don Magnifico ist über den unerwarteten Rollentausch zutiefst verwundert. Als Cenerentola einen Sessel herbeiträgt, erkennt Don Ramiro seine Angebetete am Armband wieder – er löst die Situation endgültig auf. Clorinda, Tisbe und Don Magnifico verstehen die Welt nicht mehr und versuchen, Cenerentola vor dem Prinzen herabzuwürdigen. Don Ramiro gerät in Zorn und kann nur von Cenerentola gebremst werden, die auf den Triumph des Guten verweist. Don Ramiro lässt sich auf ihre Worte ein und bittet Cenerentola, gemeinsam mit ihm zu herrschen. Sie verlassen gemeinsam das Haus und während Clorinda noch optimistisch auf die Wendung des Schicksals setzt, hat Tisbe die gemeinsame Niederlage akzeptiert.
Im Thronsaal des Prinzen ist alles für die Hochzeitsfeierlichkeiten bereitet, als plötzlich Don Magnifico und die Stiefschwestern erscheinen. Gerührt bittet Cenerentola ihren geliebten Prinzen nochmals um Vergebung für ihre Familie und alles endet mit einem ergreifenden Freundenchor. 

Dieser Text ist ein Originalbeitrag für opernfan.de. Er ist urheberrechtlich geschützt. / MK 

 


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